Viel wird über den Nutzen, ja den "Bedarf" für die Umgehungsstraße geredet und geschrieben. Was davon zu halten ist, sei mal dahingestellt. Worüber aber hier mal gesprochen werden soll, sind die Kosten, die die Umgehungsstraße für Freiberg und seine Bürger und Bürgerinnen hat und wie die in die allgemeine Finanzlage der Stadt passen.
- Baukosten: 68 Mio € Realistischerweise muss man von einer Erhöhung ausgehen. Siehe Bahntunnel Leipzig etc. Die Finanzierung obliegt nicht Freiberg, aber es werden natürlich unser aller Steuergelder dafür eingesetzt.
- Umwidmung der innerörtlichen Bundesstraßenabschnitte in Gemeindestraßen Bisher trägt der Bund die Kosten für Unterhaltung, Sanierung und Reinigung der Straßen. Nach dem Bauabschluss würde das die Stadt Freiberg sein. Von Kosten von ca. 10.000 € je km und Jahr ist auszugehen (Quelle: Bundesverkehrsministerium). Insgesamt für knapp 10 km "neue" Straßen also etwa 100.000 €. Diese Zahl wird auch durch die DIW-Studie "Wegekosten und Wegekostendeckung des Straßen- und Schienenverkehrs in Deutschland im Jahre 2007, Forschungsprojekt im Auftrag des BGL, ADAC und BDI" (2009) bestätigt, die bereinigt um die (wesentlich höheren) Kosten für Bundesautobahnen und Bundesstraßen von Unterhaltskosten jenseits von 10.000 €/km ausgeht.
- Winterdienstkosten Auch die trägt bislang der Bund. Und nach Bauabschluss die Stadt. Man braucht nur an den aktuellen Winter zu denken, um sich vorzustellen, welches Loch der Winter dann erst in die Kassen reißt.
- Hinzu kommen ca. 95.000 € für Verkehrsleiteinrichtungen Ampeln etc. an den Bundesstraßen (Donatskirche, Eherne Schlange, Postkreuzung, Bebelplatz, Chemnitzer/Karl-Kegel-Str., Südkreuz) sind dann innerörtlich und Unterhaltung ist Sache der Kommune.
OB Schramm und Tiefbauamtsleiter Reuter zeigten sich völlig überrascht von der Antwort von Wirtschaftsminister Morlock auf eine Kleine Anfrage der Grünen, auf die Stadt kämen pro Jahr ca. 213.000 € zu, gingen sie doch von geradezu lächerlichen 35.000 € aus.
Finanzierung: Hier kommt nur einer in Frage: Wir alle! Und wenn dann das Geld für die "harten" Kosten aufgestockt werden muss (bei sinkenden Einwohnerzahlen), wo wird man sparen: bei Kultur, Jugendarbeit, Sozialausgaben!